Taxi Brousse

Taxi Brousse
Taxi Brousse in Toliare kurz vor der Abfahrt

Taxi-Brousse ist die madagassische Version von öffentlichem Verkehr. Auf stark frequentierten Routen transportieren diese Sammeltaxis Personen und ihr Gepäck. Ein Holzbrett im Mittelgang ermöglicht fünf Personen Platz in einer Reihe. Am Boden stehen Taschen mit Lebensmitteln und Arbeitsgeräten. Die vordersten Gäste müssen den Seitenspiegel einklappen wenn es eng wird und die hintersten stehen geduckt in der offenen Bustüre. Manchmal scheppert das Radio mit lokalen Schlagern. Diese Gefährte sind Alltag für die lokale Bevölkerung.

Für die Feinverteilung der Reisenden warten Pousse Pousse am Strassenrand. Die Teuersten sind motorisiert, die zweite Klasse ist ein Fahrradrikscha und bei der Holzklasse zieht der Chauffeur rennend gleich selber.

Autos sind Luxusgüter. Die meisten sind importierte Altwagen weil sie den Vorschriften nicht mehr genügen. Sie werden auf Gedeih und Verderben beladen und repariert. Sehr beliebt sind alte Renaults weil ihre Mechanik einfach zu handhaben ist. Manch einer zieht eine schwarze Rauchwolke hinter sich her. Repariert wird der Motor oder das Getriebe in Hinterhöfen oder direkt auf der Strasse.

Der Verkehr selber rollt erstaunlich gut. Die Hupe ist gleich essentiell wie das Gaspedal und die Bremse: Vor Kurven, fürs Überholen und zum Zurechtweisen von Personen, Zebus, Ziegen, Hunden, Enten und Hühnern. Auf der Strasse gilt grundsätzlich das Gesetzt des Stärkeren.

Am Vormittag bin ich mit Mamy unterwegs in die Stadt, um ein Teile für seinen Hyunday Galloper zu kaufen. Heidi geniesst die Ruhe und verweilt lesend im Resort. Wir Männer nutzen ein Taxi Brousse für die grosse Strecke. Mir wird der konfortabe Platz neben dem Fahrer zugewiesen. Später fährt uns ein Pousse Pousse zu Ersatzteilverkäufern und Reparaturwerkstätten. Für die Rückfahrt quetsche ich mich hinten hinein und habe kaum Platz für die Beine. Wir sind 22 Personen in einem Madza E2200 Bus. Ich fühle mich wie eine Ölsardine in der Blechdose.